An einem Tag wie diesem, irgendeinem also, habe ich Deine türkisfarbenen eisblauen karamellbraunen Augen entdeckt. Ein Schluck Liebe rann durch mein Herz, sofern es noch schlug, ich weiß es nicht mehr zusagen. Bonbonsüßes Geplapper gabst Du von Dir, wohl um mich zu umgarnen, war aber nicht ich die Spinne und Du der Schmetterling, der sich in klebrigen Fäden meines Netzes verflattert hatte? Ich glaubte Dir, wußte ich aber doch, dass nur alles glänzt, nichts aber echt ist, und viel davon in Zukunft nicht bestehen bleiben kann.
Und heute, an einem anderen Tag, zittere ich leise vor mich hin, einen hartglatten Schmerz trage ich in mir, ich bin zerrissen, ein Dreigestirn von strahlender Sehnsucht, verloren. Zwischen den Zeiten bin ich glücklich, im nächtlichen Traumsalat so frei, aber bitter schmeckt der Morgen, der mir leer und zusammengefallen erscheint.
Schenk mir Honig, lass ihn von einem heißen Löffelchen auf meine gestreckte Zunge tropfen, gib mir das flüssige Zuckergold, damit es mich durchdringt, damit ich nie wieder warten muss, auf Dein Anwesendsein. Meine Lippen benetzt mit dem Sirup der Liebe, will ich mit stiller Freude Dich anblicken, Dein Anlitz betrachten, Deine feinen Züge mit meinen Augen abtasten. Meine gelockte Hand streicht über Dein Haar, krault Deinen stoppeligen Bart, fährt mit dem Finger Deine leicht geschwungenen Augenbrauen entlang.
Ich schweige jetzt, spreche keine Buchstaben mehr. Denn jedes Wort heizt meine Gedanken an Dich an, verdrängen kann ich nichts, stets bist Du, bist Du, bist Du auf den Wegen in meinem Kopf zugegen, begleitest mich, Stück für Stück. Und wenn Du es nicht bist, dann doch etwas von Dir, ein bisschen Dein Duft, ein bisschen Dein Atem, ein bisschen von allem Du.
Schenk mir Honig, damit ich wieder l(i)eben kann.