Sortenreichtum

Plan, Planer, Am Planesten

Der Mensch ist im Jetzt, lebt in der Vergangenheit und will in der Zukunft sein. Das was gestern war, soll heute unbedingt sein und am besten morgen auch, aber es ist immer anders, als der Mensch es im Jetztmoment gewünscht hat. Und auch wenn die Vergangenheit dem Menschen vorgaukelt, dass das, was gerade ist, nicht gut genug ist, so ist es doch besser, als das, was sein könnte, wenn es von dem Gestern bestimmt worden wäre.

Pläne scheinen alles zu sein, dabei sind es nur Entwürfe von Erwartungen, die im Jetzt nicht erfüllt worden sind. Was nicht so schlecht ist, wenn man, also Mensch, bedenkt, dass der Moment alles so ändern kann, dass die Pläne zwar über Bord gehen, der Mensch aber nicht. Denn das Jetzt zeigt mehr Möglichkeiten auf, als die Vergangenheit je offerieren könnte (denn das, was geschehen ist, ist ja festgelegt, weil bereits passiert). Und es gibt eine wohltuende Wirklichkeit, die der Zukunft entbehrt, denn was passieren könnte, ist stets im Konjunktiv begriffen und niemals nie sicher oder zu wissen.
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Im Film

Breakfast Club. Es sitzen beim Frühstück 4 von einer Gattung und reden. Dialog um Dialog, Serie mit rabenschwarzem Humor könnte man das kategorisieren. Tragödie kommt dazu, wenn ungezähmte Elfenkinder streiten, Aktionselemente dann, wenn heiße Karren mit mehr oder weniger quietschenden Reifen den U-Turn direkt vor der großen Police Station wagen.

Im Park, die Sonne scheint, Picknick. Lustspiel als Einakter. Die Anmutung an Central Park, NY bildet Kulisse. Ein Specht klopft, Eichhörnchen flitzen. Idyll, wären da nicht die Dramen, die noch ungeahnt in dieser frühlingshaften Szenerie unter den heiteren Mienen der Hauptdarsteller sich verstecken. Szenenwechsel. Über Herzschmerz und Lebenskrisen, Überfluss-Überdruss und Intrigen werden Nebenhandlungen in das Drehbuch geschrieben. Und dann doch in einem anderen Film wieder gesehen.

Großes Kino (respektive Leben) braucht eine gute Geschichte, Dramatik und Komik, einen Schuss Romantik, den gut gespannten Spannungsbogen und den prickelnden Nervenkitzel. Und ein Happy Open End, damit beständig weitererzählt werden kann, was gesehen respektive erlebt werden will.

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Zwischenwissen

Wer weiß schon:
Was kommt davor.
Oder danach.
Wer will das
Eigentlich, ganz eigentlich
Denn & überhaupt
Wissen?
Was bringt es
Zu wissen
Was davor war
Oder danach wird.

Wissen sei Macht?
Wissen macht wach.
Macht müde.
Wer zuviel weiß,
Weiß nichts mehr.
Davor nicht.
Danach auch nicht.
Aber vielleicht, vielleicht:
Zwischendrin wissend sein.
Wer das weiß,
Weiß mehr als.

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B, nachts, nüchtern

Erstaunlich wie sich B mancherortsdunkel präsentiert, wenn man so gänzlich kopfklar und längst nach 00:00 Uhr an Ausgehorten herumwandelt. Da erscheint das ganze Nachtschwärmerelend so deutlich, von dem man sonst ein harmonischer Teil zu sein ist, wenn Geistvernebelndes durch Blut und Hirn rauscht.

Nicht subtanzentiviert nervt das Clubtürgestehe mehr als unglaublich, zumal es so offensichtlich Teil einer dummhiptrendsch*** Taktik ist, wenn nur 5 Tanzfreudige erst anstehen und trotzdem die Wartereizeit mehr als 20 Minuten beträgt. Seltsames Gebahren, uncool.

Verlässt man die Angesagtstätte fluchtartig, um mit der seitzeiten unregelmäßig fahrenden Ringbahn zu einem anderen Zielort zu gelangen, wird man Ungewolltzeuge von durchgeknalltgewaltbereiter Jugend in einem fast leeren Abteil. An der nächsten Schnellbahnstation steigt der Wenigrest auch noch aus dem Waggon, so dass man besser einen Umweg in Kauf nimmt und ebenfalls hier umsteigt.

Am Ostkreuz: Hier ist Drehscheibe der Alleinsamen, Aggroübersiven, Assozialisierten. Anstrengend das. Viel Alkohol, viel Scherben, viel Kaputtes überall. Umsteigen nächste Station und rein in die Partylinie M10. Wie immer voll, voller vollen Menschen, so voll, dass sie aus der Bahn drängen und purzeln, um ihren Magensauerinhalt über die Straße zu ergiessen. Wenigstens nicht in der Tram, sondern nur als Superschau davor.

B | Feierstadt man hat Dich satt,
wenn man nachts nüchtern ist.

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Einmal Bitte

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Einmal.

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C O D E

Sprache entsteht aus der Codierung von Zeichen, die in eine bestimmte Zusammensetzung und Reihenfolge gebracht einen bestimmten Ausdruck und allgemeingültig anerkannten Sinngehalt erlangen und dazu dienen, Kommunikation auf einem höheren Abstraktionsniveau vollziehen zu können. Sprache eben. Die Erfindung einer neuen Sprache ist eine hohe Kunst in unserer menschlichen Kultur und hat im digitalen Zeitalter mit einer unglaublichen Anzahl an neuen Programmiersprachen geradezu einen Boom erlebt. Dabei folgen Sprachen – alte wie neue – natürlicherweise definierten, universellen und mehr oder weniger komplexen Regeln, damit eine Sprache von mehreren Individuen verstanden und zum Austausch von Sachverhalten untereinander eingesetzt werden kann.
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