Die Tage werden um 1,8 Mikrosekunden kürzer, die Erdkugel rollt schneller. Zeit ist relativ, trotzdem ticken die Uhren anders und ein Jahr vergeht rascher. Zeit ist relativ, wenige Minuten nur haben einen Lauf der Lebensdinge verändert, andere Lebensdinge sind schon zuvor aus der Bahn geworfen worden – sukzessive und kontinuierlich durchdringt das Jenseits das Diesseits.
Es ist dunkel. Auf dieser Seite des Planeten. Und auf der anderen Seite. Die Elemente verrücken: Wasser schlingt, Feuer frisst, Erde tobt, Luft strahlt. So viel ist zersplittert oder kaputtgespült und es knallt, laut, grausam, unaufhörlich. Waffenschwere Atmosphäre beherrscht die Wüsten und den afrikanischen Kontinent, Hörspürbarschmerzliches und Unriechsichtfühlbares bringt Entsetzen und Tod auf die Insel der aufgehenden Sonne.
Aber hier, im frühlingshaften Westen dreht sich die Welt nur um den eigenen Achsbauchnabel. Parteipolitisches Gezeter und verzerrte Wirklichkeit, es geht nicht um Menschen, es geht nur um Macht: Wahlkampfplattitüden, Energiekonzerninteressen, Katastrophenbereicherungsstrategien. Die schöne Europa und die mächtige Amerika haben Angst um ihre Privilegien und verteidigen ihr Anrecht auf die Attribute, reich, unversehrt, exklusiv zu sein. Während der Rest der Welt im Chaos versinkt und stirbt.
Welt Weint. Wir Weinen. Mit Euch. Wir Fühlen. Mit Euch. Wir sind hilflos, ratlos, ohnmächtig. Mit Euch. Was tun? Für Euch, für den Rest der Welt. Was? Können? Wir Tun? Gibt es eine Antwort auf diese Frage?