Weißt du, wenn es kalt ist?
Weißt du, wenn es kalt ist, ist es stets eine Sache mit Dir innenaußen: Der Körper so verletzlich, weil eisig, weil gefroren, weil der Kopf gestoppt und die Gefühle nicht mehr laufen.
Weißt du, wenn es kalt ist, ist es stets eine Sache mit allem Draußeninnen: Die Luft ganz klar, weil durchsichtig, weil trocken, weil die Haut gekräuselt ist und die Gedanken erstarrt jucken.
Kälte eishaucht und klärt und nun ja, ganz nun ja: Weißt wer Du bist, zwischen all den Schollen, frierst darin und bist. Bist eins mit der Materie, spürst Dich mehr, weil es Dir unglaublich scheint, aber es so einige Hitzemomente gibt. Weil es so viele unterkühlte Kaltaugenblicke gibt.
Und wenn ° – 15 Dir Dein Gedankengut wegzufrieren scheint, so hast Du immer eine gluthitzige Sekunde, die mit Dir spricht und Dir Deinen Kopf zurechtrückt:
Dein Leben, ein Bratapfel, wärmend mit Zimt, mit Vanille, mit Kardomon für die richtige Würze.
Mein Leben, ein Schnee, weißschmelzend mit Kristallzucker, mit Schokoladensplittern, mit Nussstückchen für den richtigen Pliss.
Unser Leben, ein Glatteis. Spiegelei, frei von dem zarten Hyazinthenduft, gespickt mit dem ? Sag, was zergeht Dir auf Deiner Gedankenzunge?