Mein Schlüsselbund ist schmal geworden. Leicht wiegt das Metall in meiner Hand, aber schwer dreht sich der Schlüssel im Schloss. Es ist der letzte Tag bevor April das Zepter übernimmt, und das Wetter ist launisch. Voll verhagelt laufe ich von dort nach zu mir, der Wind bläst scharf, die eisigen Körner schneiden mein Gesicht.
Ostern ist eine Woche weit weg und es sind Tage, die gefüllt werden wollen wie Eierliköreier. Der sonnige März hat mich dazu verleitet, meinen Geldbaum in die Sonne zu stellen und nun wirft er die fleischigen Blätter ab und will nicht mehr wachsen. Aber es ist doch Frühling, denke ich, Wachstum und Kraftsaft überall, aber hier nicht. Mein Bäumchen stirbt.
Zeit also, neue Wurzeln zu ziehen. Ich sammele die Dinge ein, ordne sie und bin ratlos, weil die Blättchen nicht gedeihen wollen. Der grüne Daumen fehlt mir, ich dachte, dass die Sonne die Sprossen spießen lässt, aber es bleibt nichts wie es war. Der Frühling ist, was er immer gewesen ist: Damit etwas neu ist, muss es vorher gestorben sein.