Bunt und rund sind sie, die kleinen gläsernen Kugeln, hungrig nach dem Murmeln sind sie, sie kullern mit leisem Geräusch auf meinem Bauch aus Ebenholz, auf meinem Teint aus Seidenpapier, auf meiner Hand aus Tonerde. Ich habe keine Ahnung, wohin sie rollen wollen, sie flimmern in allen Farben und machen das Leben lebendig.
Ihr Murmeln seid niemals satt und gestillt, stets in Bewegung mal hierhin, mal dorthin, angefüllt mit gelinder Ambivalenz, durstig nach mehr Fläche, abfallender Ebene, Kurven und Steilhängen. Manchmal werdet Ihr unfreiwillig angehalten, Ihr verfangt Euch in einer Haarsträhne, fallt in die Nabelkuhle oder stolpert über eine Hautfalte. Dann rotiert Ihr unruhig hin und her, zittert angestrengt und springt zurück auf Eure Bahn, murmelt und kullert munter weiter auf der Kontur meines Körpers. Selbst in der tiefsten Schwärze der Nacht murmelt Ihr Euch durch die Gänge meiner Traumpfade, Ihr kugelt Euch vor Geschichten, Ihr kringelt Euch vor Erzählungen.
Niemals Stillstand, solange ich lebe, seid Ihr schwingender Teil meiner Selbst, gießt Farbe, Form und Ton in mein Ich. Niemals Standstill, solange ich diesseitig bin, seid Ihr klingender Teil selbst Meiner, murmelt Buchstaben, Sätze und Sprache in mein Ich.